Leider gibt es in unseren Kollegien immer wieder Lehrkräfte, die durch physische oder psychische Erkrankungen länger ausfallen. Der Weg zurück in die Schule, um den Unterricht in vollem Umfang wiederaufzunehmen, fällt ihnen oftmals schwer.
Deshalb gibt es das Betriebliche Eingliederungsmanagement (BEM), das aber manchen Schulleitern noch nicht hinreichend bekannt ist und deshalb in der Praxis oft noch wenig genutzt wird. In diesem Beitrag lesen Sie, wie Sie die Vorteile dieses Verfahrens für Ihre Schule nutzen.
Nicht jedem Schulleiter ist bekannt, dass das BEM bereits
seit 2004 vorgeschrieben ist. Setzen Sie dieses Verfahren vor allem im Rahmen
Ihrer Fürsorgepflicht ein, denn es geht Ihnen ja um die Gesundheit Ihrer
Lehrer. In Anbetracht dessen möchte ich Ihnen einige wichtige Tipps zum
Verfahren geben.
Der Sinn und Zweck des BEM ist es, längere Erkrankungen
Ihres Mitarbeiters zukünftig zu vermeiden und bei einer akuten
längerfristigen Erkrankung mit entsprechenden Maßnahmen die Lehrkraft wieder in
den Arbeitsalltag einzugliedern, damit ihr Arbeitsplatz an der Schule erhalten
bleibt.
Vor Ort sind Sie als Schulleiter verpflichtet, das
BEM-Verfahren mit der betroffenen Lehrkraft durchzuführen. Wie Sie das
bewerkstelligen, zeigen die folgenden Tipps:
Im BEM-Verfahren sind Sie die handelnde Person, da die
betroffene Lehrkraft an Ihrer Schule beschäftigt ist. Beim BEM-Verfahren geht
es um die konkrete Wiedereingliederung Ihrer Lehrkraft an den Arbeitsplatz, in
den Unterrichtsablauf und den Schulalltag. Sie müssen gemeinsam mit der Lehrkraft
ein bestimmtes Verfahren verabreden. Beispielfragen hierzu sind:
Der Arbeitgeber, also die personalführende Dienststelle,
ist in der gesetzlichen Verpflichtung, der betroffenen Lehrkraft ein
BEM-Verfahren anzubieten. Das ist immer dann der Fall, wenn Ihre Lehrkraft
Die Teilnahme an einem BEM-Verfahren ist freiwillig. Sie
müssen das BEM der Lehrkraft anbieten, aber die Durchführung bedarf ihrer
ausdrücklichen Zustimmung. Wenn die Lehrkraft nicht zustimmt, dürfen ihr
dadurch keine Nachteile entstehen. Dies müssen Sie deutlich zum Ausdruck
bringen.
Fazit: Mithilfe des BEM-Verfahrens unterstützen Sie Kollegen
nach einer Erkrankung, Schritt für Schritt ihren Dienst an Ihrer Schule
wiederaufzunehmen. Nutzen Sie die Vorteile dieses Verfahrens.
Muster-Anschreiben zu
einem BEM-Verfahren:
Sehr geehrter Herr Mühlen,
nachdem Sie aus Krankheitsgründen längere Zeit nicht zum
Dienst erscheinen konnten, hoffe ich, dass es Ihnen besser geht und Sie bald
wieder an unsere Schule zurückkehren können. Das gesamte Kollegium freut sich,
wenn Sie wieder da sind.
Die personalführende Dienststelle hat mich gebeten, mit
Ihnen zu klären, ob Sie damit einverstanden sind, hier an der Schule ein
Betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM-Verfahren) durchzuführen. Wie Sie
wissen, ist die Teilnahme freiwillig. Wenn Sie Interesse haben, schlage ich
Ihnen vor, dass Sie am Donnerstag, den ___________ zu mir ins Büro kommen,
damit wir das weitere Vorgehen besprechen können.
Wie Sie sicher wissen, dient das BEM-Verfahren dazu, Ihre
Eingliederung zu erleichtern und zukünftige Erkrankungen und längere Fehlzeiten
zu vermeiden. Ich möchte mit Ihnen abstimmen, wie auf lange Sicht Ihre
Arbeitsfähigkeit für unsere Schule erhalten bleiben kann und Sie damit auch
noch lange hier tätig sein können.
Das Verfahren können wir in dem Gespräch gemeinsam
abstimmen. Gern können Sie auch, wenn Sie möchten, einen Vertreter des
Personalrats hinzuziehen und – für den Fall, dass bei Ihnen eine
Schwerbehinderung vorliegen sollte – auch die Schwerbehindertenvertretung.
Bitte teilen Sie mir mit, ob der Termin bei Ihnen möglich
ist. Sollte dieser nicht machbar sein, bitte ich um Benennung eines
Ausweichtermins.
Weiterhin vor allem gute Besserung.
Mit freundlichen Grüßen
Peter Rauch Schulleiter
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