Biorhythmus Ihrer Schüler ist wichtig

01.10.2011
Rhythmus erinnert an Musik. In der Pädagogik steht „Rhythmisierung“ für die zeitliche Strukturierung des Lernens, die sich am natürlichen Rhythmus des Kindes orientiert. Schreiben Sie diese Rhythmisierung ganz groß, wenn der Schultag sich im Rahmen der gebundenen Ganztagsschule bis 16 Uhr oder länger ausdehnt.

Rhythmisierung in den Stundenplan einbauen

Rhythmisierung des Schultags bedeutet Abwechslung zwischen kognitiv forderndem Unterricht und sozialen, kulturellen, sportlichen und – bei jüngeren Kindern – spielerischen Phasen. Legen Sie deshalb nicht nur Mathematik-, Deutsch- und naturkundliche Stunden auf den Vormittag, sondern geben Sie auch Raum für selbstbestimmte Aktivitäten, individuelle Übungszeiten, Bewegung und gestaltete Freizeit. Auch gemeinsame Mahlzeiten und Entspannung gehören dazu. Platzieren Sie andererseits am Nachmittag auch Unterricht in Form von Arbeitsgemeinschaften, Förderangeboten sowie individuell betreute Lernzeiten und Projekte.

Ganzheitliche Förderung ermöglichen

Durch die Rhythmisierung schaffen Sie sowohl am Vormittag als auch am Nachmittag Zeitfenster für die Bearbeitung komplexer Problemstellungen, für selbst gesteuertes und handlungsorientiertes Lernen, für die Anwendung des Wissens in Handlungskontexten. Ihre Schüler erwerben anschlussfähiges Wissen. So werden alle Seiten der kindlichen Persönlichkeit angesprochen und entwickelt.

Gleitender statt punktueller Beginn in der Ganztagsschule

Gestalten Sie den Beginn gleitend: Geben Sie Ihren Schülern ab 7:30 Uhr Gelegenheit, im Klassenzimmer zu spielen, in der Bibliothek zu lesen, im Computerraum oder Internetcafé zu recherchieren, sich einem Lernspiel zu widmen oder mit anderen Kindern, mit Lehrkräften oder mit dem aufsichtsführenden pädagogischen Personal Gespräche zu führen. Lassen Sie um 8 Uhr diese Ankommphase mit einem Morgenkreis oder Freiarbeit in den Unterricht münden.

Das 45-Minuten-Dogma flexibilisieren

Durch das Klassenlehrerprinzip an Grund- und Hauptschulen mussten Ihre Lehrer auch bisher nicht mit dem Klingeln nach 45 Minuten eine Unterrichtsstunde beenden. Doch nutzen sie diesen Freiraum tatsächlich und verbessern somit die Möglichkeiten der ganzheitlichen Förderung? Erinnern Sie sie an die flexible Gestaltung der Zeiträume, abhängig von Inhalt und Unterrichtsform. So kann Projekt- oder Werkstattunterricht einen ganzen Nachmittagsblock in Anspruch nehmen. Ein Fach oder ein Sachgebiet kann als Epochalunterricht einige Wochen unterrichtet und dann von einem anderen abgelöst werden. Wochenplanarbeit und individuell betreute Lernzeiten können 30, 45 oder auch 60 Minuten dauern.

Pausen dem Biorhythmus der Schüler anpassen

Überdenken Sie im Rahmen des Ganztagsunterrichts auch die Pausenlänge und die Pausengestaltung. Von den Arbeitspsychologen wissen wir: Häufigere Pausen in der ersten Phase des Arbeitens bewirken, dass die Aufmerksamkeit länger erhalten bleibt, als wenn man versucht, nach einem langen Arbeitsblock mit einer längeren Pause für Regeneration zu sorgen. Lassen sich im Vormittagsunterricht verlängerte Kurzpausen von 10 bis 15 Minuten einfügen?
Können Sie das Mittagessen bereits in der 5. Stunde ansetzen, werden Sie damit dem natürlichen Tief im Biorhythmus Ihrer Schüler gerecht. Bieten Sie nach dem Mittagessen frei gestaltbare Zeit mit Betreuung in Ihrer Ganztagsschule an.

Die Woche rhythmisieren – Wochenbeginn und -abschluss

Ordnen Sie den einzelnen Nachmittagen Schwerpunkte zu, z.B. Projektarbeit, Arbeitsgemeinschaften, Förderunterricht. Geben Sie auch der Schulwoche eine transparente Struktur. Starten Sie z.B. einmal im Monat jahrgangsbezogen oder jahrgangsstufenübergreifend mit einer Schulversammlung. Schließen Sie die Woche klassenintern mit einem Klassenrat ab.


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