In 6 Schritten zu einem Mathefest, das Ihre Schüler begeistert

06.02.2015

„Ein Mathefest – was soll das denn?“ – So werden Ihre Schüler vielleicht reagieren, wenn Sie das erste Mathefest an Ihrer Schule ankündigen. Vor allem jene Kinder, die mit Mathematik auf Kriegsfuß stehen, werden sich erst durch das Erlebnis selbst überzeugen lassen, dass „Mathematik“ und „Fest“ kein Widerspruch sein müssen, sondern zu einem beeindruckenden Erlebnis werden können. Damit Sie diesen Effekt tatsächlich erzielen, gestalten Sie Ihr Mathefest in 6 Schritten.

 

1. Schritt: Ein Projektteam beauftragen

Am besten plant und organisiert Ihr Mathematikteam das Mathefest. Sprechen Sie gemeinsam die Eckdaten und Rahmenbedingungen ab. Jeder Klassen- bzw. Mathematiklehrer leistet einen inhaltlichen Beitrag zum Fest.

 

2. Schritt: Schüler einbinden

Binden Sie auch Schüler in die Gestaltung des Mathematikfests ein: Schülerteams aus den 9. und 10. Klassen betreuen einzelne Stationen und werten die Ergebnisse aus. Wenn Sie das Mathefest an einem Samstag durchführen, dürfen sich auch die Eltern und Großeltern am Knobeln beteiligen.

3. Schritt: Das Thema auswählen

Stellen Sie das Fest unter ein Thema, das bei Kindern beliebt ist, z. B. „Die Welt der Piraten“ oder „Das Reich der Magier“. Kleiden Sie die Aufgabenstellungen in diesen Kontext ein. Mit solch einer „Verpackung“ erleichtern Sie manchen Kindern das Messen, Zählen, Rechnen und Kombinieren. Für ältere Schüler kann der Titel „Mathe mit Pfiff“ oder „Mathe mit Spaß – geht das?“ heißen. Oder Sie nehmen einen jahreszeitlichen Anlass wie Fasching oder Ostern als thematischen Rahmen. Wenn Sie das Mathefest als Spielefest gestalten, motivieren Sie ganz besonders zur Beschäftigung mit Mathematik. Sie können auch einen mathematischen Schwerpunkt auswählen, z. B. das Sachrechnen. Dann steht der Umgang mit Gewicht, Zeit, Länge und Geld im Vordergrund. Bei einem Geometriefest wird mit geometrischen Körpern experimentiert und gerechnet.

 

4. Schritt: Die Inhalte und Aufgaben festlegen

Damit dieser Tag für alle Kinder Erfolge ermöglicht, brauchen Sie Aufgaben auf allen Kompetenzniveaus. Sorgen Sie dafür, dass für jeden Lerntyp etwas dabei ist. Praktisches Tun wie malen, ordnen, zuordnen und eine Geheimsprache entziffern sollte ebenso gefordert sein wie schätzen und rechnen, Schnelligkeit und Geschicklichkeit, logisches Denken und komplexes mathematisches Problemlösen. Aufgaben mit einem lebenspraktischen Bezug zeigen, wozu die Mathematik gebraucht wird.

Motivieren Sie Ihre Schüler mit besonderen Aufgabenstellungen, z. B.: „Wie lang ist eine Luftschlange, und von wo bis wo reicht der Inhalt einer Packung, wenn man alle Luftschlangen aneinanderkleben würde?“ Fordern Sie alle Schüler durch eine gemeinsame Aufgabe heraus, bei der sie beispielsweise die Anzahl der Luftballons schätzen müssen, die an der Decke der Aula hängen, in der die Veranstaltung stattfindet. Natürlich wird der Sieger am Ende des Festes prämiert.

 

5. Schritt: Den Ablauf organisieren

Stellen Sie die Aufgaben an verschiedenen Stationen bereit. Geben Sie jeder Station einen Namen. Für jede dieser Stationen bereitet der Stationsleiter Aufgaben für die entsprechenden Altersstufen und Lernstandsniveaus vor. Erstellen Sie einen Stationenlaufzettel, den jeder Schüler in die Hand bekommt. An jeder Station wird das jeweilige Feld des Plans abgestempelt und die erreichte Punktzahl vermerkt. Unterstützen Sie Ihre Erst- und Zweitklässler mit älteren Schülern als Lotsen. Oder binden Sie Eltern ein, die bei der Orientierung helfen.

 

6. Schritt: Den Sieger ermitteln

Einen besonderen Reiz erhält Ihr Mathefest, wenn Sie einen Sieger oder eine Siegerklasse küren. Nutzen Sie die Gelegenheit auch, um zum Abschluss den Teilnehmern oder gar Siegern zu gratulieren, die an einem Mathematikwettbewerb teilgenommen haben, z. B. am „Känguru der Mathematik“ oder der „Mathematikolympiade“.

 

Fazit: Blicken Sie am Ende des Mathefestes in die Gesichter Ihrer Schüler oder stellen Sie durch eine Kurzevaluation am nächsten Tag fest, ob es mit Ihrem Mathefest tatsächlich gelungen ist, die Schüler für den Umgang mit Mathematik zu begeistern.


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