Wie Sie ihre Fragebögen auswerten, hängt vor allem von der Skalierung ab, also davon, wie Sie die Antworten eingefordert haben. Wenn Sie zum Beispiel Evaluationsfragebögen erstellt haben, bei denen die befragten Eltern sich zwischen Antwort-Alternativen entscheiden mussten, gehen Sie wie folgt vor:
Ihr Fragebogen ist in verschiedene Bereiche unterteilt, z.B. "Lernen", "Soziales Miteinander", "Schulhausgestaltung". Addieren Sie die Zahl der Antworten pro Spalte. Wandeln Sie alle Summen wieder in Prozentwerte um. Die Prozentwerte geben Ihnen Auskunft über die Zufriedenheit der Befragten in diesen Handlungsfeldern.
Addieren Sie dazu alle Nennungen zu einem Gesamtwert. Erst der Prozentwert sagt Ihnen nun wieder, wie zufrieden die Eltern mit Ihrer Schule sind, z.B. 92% der Eltern sind zufrieden, 8% unzufrieden.
Mit einem Klick auf das Symbol "Diagramm- Assistent" in Ihrem Datenbankprogramm (Excel) verwandeln Sie Ihre eingegebenen Zahlen in Säulendiagramme. Sie führen deutlich vor Augen, wie jede Einzelfrage, jeder Fragenblock und die Schule insgesamt von den Eltern gesehen werden.
Wollen Sie mit dem Kollegium über das Daten-Feedback erst einmal intern diskutieren oder sollen Elternvertreter und gegebenenfalls Schülersprecher mit dabei sein? Entsprechend laden Sie den Personenkreis zu Ihrer pädagogischen Konferenz ein. Stellen Sie die Evaluationsergebnisse mit dem Tageslichtprojektor oder mit PC und Beamer vor.
Die Daten der Evaluation sind ein sehr sensibles Material. Nur allzu leicht lösen sie Emotionen aus, stellen sie doch harte Aussagen über die Einschätzung der Schulqualität dar. Lehrer verbinden damit meist auch eine Einschätzung ihrer Person; die Angst vor Bloßstellung ist groß. Melden Sie deshalb Daten, die auf einzelne Personen schließen lassen, nur unter 4 Augen zurück.
Präsentieren Sie als Erstes das Gesamtergebnis der Evaluation. So erhalten Ihre Kollegen einen ersten Eindruck von den Ergebnissen. Kommentieren Sie es mit knappen Worten und – im positiven Fall: Sparen Sie nicht mit Anerkennung. Schließen Sie die Evaluationsergebnisse aus den einzelnen schulischen Handlungsfeldern an. Dies vermittelt eine differenziertere Sicht. Kommentieren Sie auch diese Werte sowohl positiv als auch mit dem Hinweis auf den ersichtlichen Veränderungsbedarf.
Zum effizienten Vorgehen bilden Sie Kleingruppen von 3 bis 5 Mitgliedern. Diese erhalten jeweils einen Bereich der vorgestellten Daten als Excel-Datenblatt mit Grafik. Jedes Team analysiert seinen Teil der Daten und schlägt Konsequenzen vor. Diese sollten auf ein Plakat geschrieben werden.
Praxistipp: Datenanalyse mit 5-W-Fragen:
Was sagen uns diese Daten?
Was bedeutet das aus der Perspektive der Lehrer / Eltern / Schüler?
Wovon sind wir überrascht / bestätigt?
Welche Hintergründe / Ursachen / … könnten vorliegen?
Welche Ideen / Vorschläge für Veränderungen haben wir?
Die Teamsprecher tragen ihre Ergebnisse im Gesamtplenum vor. Hängen Sie die Veränderungsvorschläge sichtbar an Pinnwänden auf. In der Regel werden diese Veränderungsideen Teil des Schulprogramms. Durch eine Punktabfrage kann das Kollegium abstimmen, welche Projekte vorrangig angegangen werden sollen. Initiieren Sie für die Realisierung Projektgruppen, die nicht auseinander gehen, ehe Sie mit Hilfe einer Aktivitätenliste ihre Planung erstellt haben und der weitere Verlauf des Qualitätsentwicklungsprozesses geklärt wurde.
Weitere interessante Tipps zum Thema Schulentwicklung finden Sie in unserem Artikel "Das Schulportfolio richtig und rechtzeitg anlegen" oder in unserem Managementbrief "Schulleitung intern"
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