Selbstständiges Lernen – wie Sie Ihre Schüler aktivieren

02.11.2011

1. Schritt: Legen Lernziele und Methodenkompetenz festlegen

Legen Sie neben den inhaltlichen Zielen auch Lernziele für die Methodenkompetenz Ihrer Schüler fest, insbesondere für die selbstständige Informationsentnahme aus Texten:

  • Aktiv sein
  • Schlüsselbegriffe markieren
  • Spickzettel erstellen
  • Referieren
  • Zu Gesamtergebnis zusammentragen

2. Schritt: Bereiten Sie den Unterricht vor

Bereiten Sie zu den Teilaspekten Ihres Themas jeweils einen kurzen Text vor z.B. über das Leben der Roten Waldameise:

  • Das Ameisennest der Roten Waldameise
  • Der Ameisenstaat
  • Die Entwicklung der Roten Waldameise
  • Die Ernährung der Roten Waldameise

Teilen Sie die Zahl der Schüler durch die Zahl der Texte (24 Schüler : 4 = 6 Schüler). Kopieren Sie jeden Text in der Zahl der Gruppengröße (6). Vermischen Sie die verschiedenen Blätter und teilen Sie die Texte in der Klasse aus, so dass die verschiedenen Texte möglichst unterschiedlich verteilt sind.

3. Schritt: Regen Sie selbstständiges Lernen an

Beginnen Sie mit Einzelarbeit, z.B. mit folgendem Auftrag:

  1. Lies den Text leise für dich.
  2. Denke nach: Was habe ich erfahren?
  3. Markiere die wichtigsten Schlüsselbegriffe – es dürfen nicht mehr als 5 sein.

Setzen Sie die Arbeit in der Gruppe fort:

  1. Setze dich mit den Schülern zusammen, die dasselbe Thema haben wie du.
  2. Vergleicht die markierten Wörter und einigt euch, welches die wichtigsten sind. Jeder schreibt diese auf einer Karteikarte untereinander. Vergesst nicht, auch aus der Überschrift den Schlüsselbegriff drüberzusetzen.
  3. Nutzt die Karteikarte als Spickzettel. Sagt euch mit Hilfe dieses Spickzettels gegenseitig in ganzen Sätzen auf, was das Wichtigste in diesem Text ist.

4. Schritt: Ihre Schüler präsentieren im Plenum

Lassen Sie die Schüler von 1 bis 6 durchzählen, so dass jeder eine Nummer bekommt. Bitten Sie nun willkürlich jeweils z.B. die 1er oder 3er der jeweiligen Gruppe, den Inhalt des Textes vorzutragen. Ergänzen Sie während der Kurzreferate eine vorbereitete Mind-Map oder andere Grafik an der Tafel, so dass zum Schluss alle Aspekte des gesamten Themas strukturiert an der Tafel zu sehen sind und der Zusammenhang deutlich wird.

Selbstständiges Lernen weiterführen

Wenn Ihre Schüler gut trainiert sind, erledigen sie die Weitergabe ihrer Spezialinformation ebenfalls selbstständig in der Gruppe (Experten-Austausch-Gruppe oder Gruppenpuzzle): Auch dazu lassen Sie durchnummerieren. Dann bilden alle 1er, 2er etc. eine neue Gruppe. So treffen sich die Experten eines jeden Themas, tauschen ihr Expertenwissen aus und erstellen zusammen die Mind-Map, die den Zusammenhang aufzeigt. So entstehen 4 Mind-Maps zu dem Thema in eigenständiger Arbeit. Um die Ergebnisse zusammenfassend im Plenum zu präsentieren, lassen Sie wieder durchzählen und rufen eine Nummer auf. Der Schüler mit dieser Nummer aus jeder Gruppe präsentiert.

Auf Voraussetzungen aufbauen

Ihre Schüler sollten bereits zu einem früheren Zeitpunkt Gruppenregeln kennen gelernt haben, z.B. rasches Zusammenkommen oder auf rücksichtsvolle Lautstärke achten. Bei Variante B müssen sie wissen, wie eine Mind-Map zu erstellen ist.

Worauf es ankommt: Gruppenbildung nach dem Zufallsprinzip

Damit Ihren Schülern der Austausch von Arbeitsergebnissen möglichst viel Gewinn bringt, sollten sie die Partner häufig wechseln. Bilden Sie deshalb möglichst oft Zufallsgruppen, z.B. mit Hilfe von Puzzleteilen, Spielkarten, Farbpunkten oder ganz einfach Abzählen.

Praxistipp: Durchnummerieren und Aufrufen nach dem Zufallsprinzip
Rufen Sie immer nur Kinder auf, die sich gemeldet haben, bleiben viele Schüler passiv. Das Nummerieren der Schüler und nachfolgende Aufrufen einer willkürlich ausgewählten Zahl geben allen die gleiche Chance, dranzukommen. Wenn Ihre Schüler dieses Prinzip kennen, werden sie von Anfang an in der Gruppe gleich aktiver mitarbeiten, um gewappnet zu sein.


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