In der Schulleitung oder Medienbeauftragter zählt es zu Ihren Aufgaben, Ihr Wissen an die Lehrkräfte in Form von Fortbildungen weiterzugeben. Gerade beim Thema „Digitale Medien“ scheint es in den Kollegien einen hohen Bedarf an Fortbildungen zu geben. Dies mag vielleicht an einer unzureichenden Ausbildung im Studium und Referendariat liegen. Aber auch die rasante Veränderung von Technik trägt dazu bei. Mit diesen Tipps machen Sie Ihre Fortbildung zu einem Erfolg!
Damit die Teilnehmenden möglichst viele Inhalte mitnehmen und gleichzeitig mit Freude an Ihrer Fortbildung teilnehmen, gebe ich Ihnen hier 4 Tipps für Ihre nächste Fortbildung.
Die meisten Fortbildungen finden nachmittags statt. Beginnen Sie daher nicht unmittelbar nach dem Unterricht damit, sondern gewähren Sie den Lehrkräften ihre wohlverdiente Mittagspause. Kommen Sie rechtzeitig vor Beginn an, um Stress zu vermeiden. So haben Sie auch noch Zeit, um die Technik vor Ort zu überprüfen. Die richtige Verkabelung mit dem Beamer sowie die Anzeigeeinstellungen auf Ihrem Laptop gehören ebenso dazu wie die Konfiguration einer Fernbedienung zum Navigieren der Präsentation.
Meine Rat zur Zeitstruktur: Aus meiner Erfahrung heraus nehmen die Teilnehmenden besonders viel aus „inoffiziellen“ Phasen wie der Kaffeepause einer Fortbildung mit. Im ungezwungenen Plausch werden häufig kurze Tipps, App-Empfehlungen oder besonders passende Methoden für den Umgang mit digitalen Medien ausgetauscht.
Vermeiden Sie nach Möglichkeit Tools, die aus der Nerd-Ecke kommen und zu speziell oder zu kompliziert sind. Das mag zwar eventuell zu ehrfürchtigen und bewundernden Blicken bei den Teilnehmenden führen, es bringt aber nichts, wenn danach niemand diese Werkzeuge im eigenen Unterricht einsetzen kann oder will.
Mein Rat zum Schwierigkeitsgrad: Zeigen Sie einfache Tools und Tipps, die auch Lehrkräfte mit wenig Erfahrung verstehen und schnell im eigenen Unterricht einsetzen können. Und sollte es trotzdem mal „ans Eingemachte“ gehen, kennzeichnen Sie Ihre Fortbildungen mit dem Zusatz „für Fortgeschrittene“.
Haben Sie bei der Planung und Durchführung eher das Format des Workshops im Kopf und weniger das des Vortrags. Vermeiden Sie auch Textwüsten in Ihrer Präsentation, und geben Sie kurzen Input, der dann in eigenständiges Handeln der Teilnehmenden übergeht. Diese Phasen können sich immer wieder abwechseln. Wichtig ist bei den konkreten Handlungen, dass Sie die einzelnen Gruppen abwechselnd betreuen – so wie Sie es auch in Ihrem Unterricht machen!
Mein Rat für eine anschauliche Präsentation: Wenn Sie die Arbeit mit Tablets im Unterricht vermitteln, dann bringen Sie Tablets mit! Geht es Ihnen um die Gestaltung von Arbeitsblättern mit Textverarbeitung? Dann geben Sie gezielte Aufträge für ein fertiges Produkt!
Möchten Sie Netzwerkgrundlagen vermitteln, halten Sie eine Kiste mit Hardware und Kabeln bereit! Sorgen Sie dafür, dass Ihre Fortbildung eher einer Werkstatt und nicht so sehr einem Hörsaal gleicht!
Stellen Sie nach Möglichkeit den Teilnehmenden Ihre Präsentation als PDF zur Verfügung, damit diese auch nach der Veranstaltung noch wichtige Punkte nachlesen können. Kündigen Sie dies auch bereits vor Beginn an, damit die Lehrkräfte nicht unnötig Notizen machen müssen und sich auf Ihren Input konzentrieren können.
Herunterladbare Präsentationen haben auch den Vorteil, dass Links auf Webseiten mit weiterführenden Informationen anklickbar sind. Zusätzlich empfehle ich Ihnen, ein Handout auszudrucken und vorab auszuteilen. Dessen Umfang sollte 3 Seiten nicht überschreiten – es fasst die wesentlichen Inhalte Ihrer Fortbildung zusammen. Optional kann auch dies als PDF zum Download angeboten werden.
Mein Rat zu Einverständniserklärungen: Erstellen die Teilnehmenden während Ihrer Fortbildung digitale Produkte, z. B. Videos, so bietet es sich an, diese zu veröffentlichen. Hierfür benötigen Sie die Einverständniserklärung der Beteiligten. Der Vorteil ist, dass diese dann nach der Veranstaltung das Material in Ruhe sichten und möglicherweise auch weitergeben können.
Fazit: Eine gute Fortbildung vermittelt Inhalte, die sich die Teilnehmenden zum Großteil selbst erarbeiten. Sie ist transparent, unterhaltsam, abwechslungsreich, informativ und nachhaltig. Beherzigen Sie dies bereits bei der Planung und auch später bei der Durchführung. Einer gelungenen Veranstaltung mit positivem Feedback sollte somit nichts mehr im Wege stehen!
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