Mehr als eine Milliarde Menschen weltweit verwenden den Sofortnachrichten-Dienst WhatsApp. Jeden Tag werden Millionen von Nachrichten, Bildern und Videos durch alle Welt geschickt. Doch WhatsApp kann noch mehr: Sie können mit dem Chatprogramm den Sprachwandel thematisieren, Textverständnis fördern, Kreativität üben und Medienkritik praktisch veranschaulichen. Wir zeigen Ihnen, wie Sie das mit 2 verschiedenen Unterrichtsideen bewerkstelligen.
Grundlage der 2 hier vorgestellten kreativen Auseinandersetzungen mit WhatsApp ist nicht das Programm selbst, sondern der sogenannte Fake WhatsApp-Generator (fakewhats.com/generator). Dank dieses kostenlosen englischen Web-Programms können Ihre Schüler allein oder in Partnerarbeit Dialoge verfassen und in eine täuschend echte WhatsApp-Maske einbinden. Sogar Uhrzeit, Signalstärke und Netzanbieter können Sie frei bestimmen.
Dies erlaubt Ihnen, die Unterrichtsideen auch ohne Smartphones im Computerraum durchzuführen. Zudem entlastet es Ihre Schüler davon, ihre privaten Accounts zu schulischen Zwecken zu verwenden.
Es war die Nachtigall, und nicht die Lerche, die eben jetzt dein banges Ohr durchdrang: Die Auseinandersetzung mit Theaterstücken gehört zum festen Bestandteil des Lehrplans. Viele große Klassiker wie Goethe, Lessing oder Shakespeare sind dabei in Versen und alter Sprache verfasst.
Die Auseinandersetzung mit diesem Stil stellt viele Schüler jedoch vor Herausforderungen. Denn Sprache und ihre Anwendung entwickeln sich beständig weiter. Gerade deswegen bieten sich Theatertexte für ein spannendes Sprachexperiment an:
Indem Ihre Schüler klassische Theaterszenen modern adaptieren, trainieren sie gleich mehrere Fähigkeiten:
Gemeinsam mit den Schülern können Sie die beiden Sprachstile miteinander vergleichen und Unterschiede herausarbeiten. Verändert sich die Wirkung der Szenen durch die moderne Adaption? Bekommen manche Figuren einen anderen Charakter? Wo wirkt die moderne Interpretation intensiver, wo das Original?
Für diese Unterrichtsidee brauchen Sie kein Theaterstück. Stattdessen können Sie Ihre Schüler als Hausaufgabe bitten, mit dem Fake WhatsApp-Generator einen Chat zu erstellen. Es ist dabei ihnen überlassen, ob es sich um die Wiedergabe eines realen Dialogs oder um ein ausgedachtes Gespräch handelt. Wählen die Schüler eine reale Unterhaltung, sollten sie nur darauf achten, niemanden mit der Veröffentlichung bloßzustellen.
In der Schule können Sie nun mehrere dieser Chats präsentieren (per Beamer oder per Ausdruck an Pinnwänden) und gemeinsam überlegen, ob es sich um reale oder gefälschte Dialoge handelt. Vermutlich werden Sie es nicht schaffen, alle fingierten Dialoge als solche zu entlarven.
Im Anschluss können Sie darüber diskutieren, wie solche Online-Generatoren unsere Kommunikation verändern: Wie leicht ist es möglich, Gespräche zu fälschen und so Meinungen zu beeinflussen oder andere in Verruf zu bringen? Gerade im Hinblick auf die aktuelle Fake-News-Debatte und die Leichtgläubigkeit vieler Menschen gegenüber Veröffentlichungen in sozialen Netzwerken ist dies ein wichtiger Aspekt.
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