Musterrede: Beim Elternbeirat um Verständnis für Unterrichtsausfall bitten

10.03.2016

Hat die Erkältungswelle auch bei Ihnen zugeschlagen? Alle Versuche, Vertretungslehrer zu bekommen, schlagen fehl. – Die Folgen: Unterrichtsausfall und Beaufsichtigung anstatt Unterricht. Wenn Sie trotz aller Kompensie­rungsmöglichkeiten keine wirklich guten Lösungen für Ihre Schüler finden, drohen Elternbeschwerden. Beziehen Sie deshalb den Elternbeirat frühzeitig ein. Appellieren Sie in einer Ansprache über die prekäre Situation an das Verständnis und bitten Sie um Unterstützung.

 

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Musterrede: So erklären Sie dem Elternbeirat den Untrrichtsausfall

Sehr geehrte, liebe Elternbeiräte,

in den letzten Wochen haben unsere Lehrer und ich als Schulleiter viel Unmut von Elternseite zu spüren bekommen. Es ist verständlich, dass Eltern der zwei­ten Klassen verärgert waren, dass wir kurzfristig ankündigen mussten, dass ihr Grundschulkind 2 Stunden früher von der Schule nach Hause kommt. Für manche Eltern entstand dadurch ein ärgerliches Versorgungsproblem.

Es ist auch verständlich, dass sich Eltern darüber beschwert haben, dass in der Klasse 4a aufgrund der Langzeiterkran­kung der Klassenlehrkraft Unterricht ver­treten werden musste und die Kinder zum Teil auf andere Klassen verteilt wurden. Gerade für die Übertrittsklasse wünschen Sie sich natürlich den denkbar besten geordneten Unterricht. Leider zieht sich dies nun schon die dritte Woche hin.

Ich muss bestätigen, dass der Anlass Ihrer Beschwerden gerechtfertigt ist: Die letzten Wochen waren geprägt von Stundenausfäl­len, Lernverzögerungen und kurzfristigen Umplanungen. Als Schulleiter trage ich hierfür die Verantwortung, wenngleich, wie der Vorsitzende des Elternbeirats weiß, wir von der Schule aus alles getan haben, um das Problem an der Wurzel anzupacken und umgehend Vertretungs­lehrkräfte oder Aushilfen zu finden. Doch leider konnte uns weder die Schulbehörde eine mobile Vertretungslehrkraft schicken, noch standen die sonst so zuverlässig abrufbaren privaten pädagogischen Kräfte zur Verfügung. Sie waren entweder selbst krank oder anderweitig gebunden.

Sie haben Recht: Ihre Kinder sind die Leidtragenden. Doch Sie können sich sicher vorstellen, dass die Situation auch für unser Kollegium sehr belastend ist: Vertretungsstunden, bei denen ein Lehrer der siebten Klasse schon mal eine Grundschulklasse beschäftigen und sich ständig für einen Sondereinsatz bereit­halten muss, Umplanungen durch Kinder, die zusätzlich in die Klasse kommen – all dies verlangt Flexibilität und Engagement von unseren Lehrern. Ich freue mich, Ihnen mitteilen zu können, dass die Lehrer in den vergangenen Wochen ihr Bestes in dieser Situation gegeben haben. Ein Dank an sie, auch wenn nur einige von ihnen anwesend sind.

Ich habe diese Elternbeiratsversammlung einberufen, da ein wirkliches Ende der Krankheitswelle und damit dieser Problem­phase noch nicht absehbar ist. Ich kann Ihnen mitteilen, dass ab morgen eine Ver­tretungslehrkraft in die Klasse 4a kommt. Aber die anderen Klassen sind noch nicht dauerhaft versorgt. In diesem Zusam­menhang habe ich die Bitte an Sie, an der Entspannung der Situation mitzuwirken: Wir suchen Eltern für die Beaufsichtigung von Kindern, wenn wir den Unterricht früher schließen müssen. Gerne stellen wir Ihnen Materialien zur Verfügung, die Ihnen dies erleichtern, z. B. Vorlesebücher und Ähnliches. So erwächst aus dieser Kri­sensituation die Chance, dass Schule und Eltern gemeinsam zum Wohl der Kinder an der Lösung eines Problems arbeiten.

Bevor ich Sie zu Wort kommen lasse, noch eine kleine Anekdote:

„Robert Fulton, der von 200 Jahren starb, war der Erbauer der ersten verkehrstüch­tigen Dampfschiffe. Vor einer Probefahrt trafen sich viele Schaulistige, und als es nicht gleich losging, riefen einige. ,Das fährt nie, niemals!‘ Als das Schiff sich zu bewegen anfing, riefen dieselben Men­schen: ,Das bleibt nie wieder stehen, nie!‘ Beide Male hatten sie unrecht.“ Was ich damit sagen möchte: Vertrauen Sie uns als Schulgemeinschaft. Geben Sie uns den Rückhalt und die Unterstützung, die wir brauchen, um durch diese schwierige Phase zu kommen. Wenn wir alle – Schullei­tung, Lehrer und Eltern – zusammenhelfen, schaffen wir das zugunsten Ihrer Kinder.


Das sagen Ihre Kollegen:


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