Klagen Ihre Kollegen öfter darüber, dass Elterngespräche umsonst sind, dass Vereinbarungen über Hausaufgaben nicht eingehalten werden und alles beim Alten bleibt? Beraten Sie Ihre Kollegen, wie sie wirkungsvolle Hausaufgabenvereinbarungen mit Eltern treffen können.
Laden Sie die Eltern in Ihre Sprechstunde ein. Geben Sie umfassend Auskunft über den Leistungsstand des Schülers und seine Arbeitshaltung. Zitieren Sie Ihre Notizen über die vielen nicht oder unvollständig erledigten Hausaufgaben und deren Auswirkung auf die Leistung und das gesamte Lernverhalten. Lassen Sie sich auf jeden Fall die Sicht der Eltern schildern und erörtern Sie mögliche Ursachen. So erfahren Sie vielleicht, dass Ihr Schüler den ganzen Nachmittag sich selbst überlassen ist und lieber fernsieht oder dass er in der Schule gar nicht mitbekommt, was zu tun ist.
Informieren Sie die Eltern über Ihre pädagogischen Grundsätze und über die schulischen Erwartungen, die auf den Schüler zukommen. Das Ziel, dass Hausaufgaben erledigt werden müssen, steht nicht zur Disposition und wird von den Eltern selten abgelehnt; es ist vielmehr eine legitime schulische Forderung, beruhend auf der Lernpsychologie und den Schulgesetzen. Doch viel schwieriger ist die Zielfindung, von der die Eltern betroffen sind: Was können oder sollten sie tun, damit ihr Sohn / ihre Tochter künftig die Hausaufgaben zuverlässig erledigt? Nur wenn Sie hier Übereinstimmung herstellen, können Sie die Energie in die gemeinsame Richtung lenken.
Belassen Sie es nicht bei der sicherlich sehr ernst gemeinten Zusicherung der Eltern: „Wir werden dafür sorgen, dass Sven seine Hausaufgaben nicht mehr vergisst.“ Zum einen lässt sich eine Negativformulierung, „was nicht sein soll“, schwerer einhalten als eine Positivformulierung: „… dass Sven künftig seine Hausaufgaben täglich erledigt und mit in die Schule bringt.“ Zum anderen bleibt eine solche Generalaussage meist vages Wunschdenken. Vereinbaren Sie deshalb konkrete Teil- und Zwischenziele.
Damit die Zielvereinbarung mit größtmöglicher Wahrscheinlichkeit erfüllt wird, suchen Sie mit den Eltern konkrete Schritte der Umsetzung, die das Erledigen der Hausaufgabe erleichtern:
Auf jeden Fall bekommen auch Sie eine Hausaufgabe: Sorgen Sie dafür, dass Sie die Hausaufgaben in einer konzentrierten Unterrichtsphase ansagen, nicht erst in letzter Minute, wenn die Gedanken der Kinder schon auf dem Pausenhof sind.
Oft werden Hausaufgabenvereinbarungen eine Zeit lang eingehalten, lassen jedoch nach einiger Zeit nach oder kommen gänzlich zum Erliegen, vor allem nach den Ferien. Manche Eltern geben auch sehr rasch auf, sobald sie nicht schon nach ein paar Tagen hundertprozentigen Erfolg sehen. Vereinbaren Sie deshalb feste Termine für gegenseitige Rückmeldungen und für die festgelegten Etappen. Besonders am Anfang dürfen die Abstände nur kurz sein, damit die Ermutigung greift.
Was Sie schriftlich festhalten, schafft höhere Verbindlichkeit. Schreiben Sie deshalb am Ende Ihres Gespräches mit den Eltern die Zusammenfassung und die konkreten Vereinbarungen über das Was, Wann und das Bis-wann auf. Lesen Sie es den Eltern nochmals vor und lassen Sie sich die Hausaufgabenvereinbarung bestätigen. Geben Sie eine Kopie mit nach Hause. So sorgen Sie für Klarheit.
Damit Maßnahmen gegebenenfalls korrigiert werden können und Eltern und Kind in ihrer Initiative positiv verstärkt und zum Durchhalten motiviert werden, hilft eine regelmäßige Rückmeldung über den Erfolg der durchgeführten Maßnahmen mit z. B. Piktogrammen oder einem Tabelleneintrag.
Praxistipp: Vermeiden Sie Pauschalkritik
Heben Sie trotz des negativen Gesprächsanlasses die positiven Seiten hervor und würdigen Sie so die Gesamtleistung des Schülers. Nehmen Sie selbst Kritik als konstruktive Veränderungshinweise entgegen.
Bauen Sie das Vertrauen zwischen Schule und Eltern auf, indem Sie die Eltern von Anfang an in den Lern- und Entwicklungsprozess des Kindes einbeziehen. Beachten Sie hierzu die folgenden 3 Prinzipien einer wirkungsvollen... 3 Prinzipien für ein erfolgreiches Entwicklunsggespräch
Sicherlich kennen Sie den Passus über Erziehungs- und Ordnungsmaßnahmen. Denn so unterschiedlich die Schulgesetze der 16 Bundesländer sind, ist dieser in jedem Gesetz enthalten. Erziehungsmaßnahmen, z. B. Zurechtweisungen... Das sollten Sie vor der Regelverletzung tun
Die Erziehungs- und Bildungspartnerschaft Schule – Eltern hat viele Facetten. Eine davon ist die Beteiligung von Eltern zur Bereicherung des Schullebens. Wer kann sich wie einbringen? Legen Sie hierzu ein „Branchenbuch“ an.... So gehen Sie vor
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