Die Schule muss auf das selbstbestimmte Leben in sozialer Verantwortung vorbereiten. Dieses Ziel lässt sich nur erreichen, wenn Ihre Schüler Gelegenheit bekommen, dies zu trainieren. Die Methoden des kooperativen Lernens eignen sich besonders dafür. Räumen Sie ihnen an Ihrer Schule einen hohen Stellenwert ein.
Fachliches und soziales Lernen kombinieren
Denken Sie kooperatives Lernen bereits bei der Unterrichtsvorbereitung mit: Wie lassen sich Aufgaben so stellen, dass fachliches und soziales Lernen zugleich gefördert werden? Auch wenn sich manches Wissen durch eine gut strukturierte PowerPoint-Präsentation und ein paar anschließende Arbeitsaufträge schneller vermitteln ließe, setzen Sie z. B. die Methode „Experten-Austausch- Gruppen“ ein. Dabei schlüpft jeder Schüler einmal in die Rolle des Lernenden und einmal in die des Lehrers. Dabei lernen Ihre Schüler die fachlichen Inhalte und trainieren nebenbei, Informationen aufzubereiten und auf ihre Mitschüler einzugehen.
Den Austausch untereinander systematisieren
Führen Sie „Think – Pair – Share“ als Standardmethode ein. Dieser 3-Schritt ist der Schlüssel zu nachhaltigem fachlichem und gleichzeitig zu sozialem Lernen. Wenn Sie z. B. die Ankündigung einer Berufs-Info-Börse erarbeiten lassen, gehen Sie in 3 Schritten vor:
1. Think: „Denke darüber nach, was in der Ankündigung enthalten sein muss, damit Interesse geweckt wird. Notiere die wichtigsten Stichpunkte.“
2. Pair: „Diskutiere deine Ideen mit einem Partner. Verständigt euch auf ein gemeinsames Ergebnis.“
3. Share: „Erarbeitet mit Hilfe eurer Ideensammlungen in einer 4er-Gruppe ein Plakat zur Ankündigung der Berufs-Info-Börse.“
So lernen Ihre Schüler, ihre Meinungen mit anderen auszutauschen und sich zu einigen, ohne in Streit zu geraten.
Die Gruppenbildung bewusst planen und gestalten
Nicht immer stoßen Sie mit dem Vorschlag „Gruppenarbeit“ bei Ihren Schülern auf Begeisterung. Nur allzu oft bekommen Sie zu hören: „Mit dem will ich nicht in eine Gruppe, der ist so langsam!“ Weichen Sie diesem Konflikt nicht aus. Gehen Sie den sensiblen Faktor „Gruppenbildung“ auf verschiedene Weisen an:
Erfahrungen reflektieren und bewerten
Schließen Sie eine Gruppenarbeit immer mit einer Reflexion ab:
Bewerten Sie außerdem die Gruppenarbeit in 2-facher Weise: sowohl das Gesamtergebnis als auch die Leistung des einzelnen Schülers. So verliert Gruppenarbeit das Image der „Spielerei“ und wird von allen Ihren Schülern ernst genommen.
Fazit: Soziale Kompetenzen, die sich Ihre Schüler mit Hilfe kooperativer Lernformen aneignen, sind später für viele Formen des Zusammenlebens und -arbeitens bedeutsam.
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