Viele Kinder haben Allergien: Von harmlos bis lebensgefährlich. Sie sollten auf die jeweilige Konsequenz vorbereitet sein. Wenn einer Ihrer Schüler hochgradig allergisch ist, sollten Sie wissen, was zu tun ist. Aber auch auf Kinder mit weniger schweren Allergien sollten Sie zeitweise besondere Rücksicht nehmen: Bei nicht lebensbedrohlichen Reaktionen kann Ihr Schüler durch körperliche Symptome abgelenkt oder unkonzentriert sein.
Allergien können die Leistungsfähigkeit Ihres Schülers beeinträchtigen oder sogar seine Gesundheit gefährden. Holen Sie sich bei den Eltern Informationen ein, worauf Ihr Schüler allergisch reagiert und mit welcher Art von körperlicher Reaktion zu rechnen ist. So können Sie entsprechend vorausschauend planen oder im Notfall angemessen reagieren.
Geschwollene Augen, Kopfschmerzen, eine laufende Nase oder häufiges Niesen können Ihre Schüler vom Unterricht ablenken. Ganz besonders bei Tests ist es möglich, dass sie wegen verminderter Leistungsfähigkeit nicht all das zeigen, was sie können. Beobachten Sie Ihren Schüler: Verhält er sich im Unterricht unkonzentrierter als gewöhnlich, und hat er mit Symptomen zu kämpfen, berücksichtigen Sie dies: Verschieben Sie den Vokabeltest, oder sehen Sie ausnahmsweise nicht allzu streng auf die Uhr, wenn die Zeit um ist. Achten Sie allerdings darauf, dass Sie nicht ungerecht handeln. Die anderen Schüler könnten schnell annehmen, Sie bevorzugen ein Kind, wenn die Gründe für den Zeitzuschlag nicht transparent sind.
Sowohl der Sommer als auch der Winter bringen für allergische Kinder Herausforderungen mit sich. Sporthallen sind in der Regel Orte, an denen Hausstaubmilben vermehrt auftreten – ganz besonders in den Geräteräumen. Beginnt im Frühjahr dann die Saison für den Sportunterricht unter freiem Himmel, kommen Ihre Schüler vermehrt mit Pollen in Kontakt. Sprechen Sie mit den Eltern ab, wie groß die körperliche Belastung für das Kind an Tagen sein darf, an denen entsprechende Pollen fliegen.
Bei dieser schnell verlaufenden und bedrohlichsten Form einer allergischen Reaktion kann Ihr Schüler in Lebensgefahr schweben. Die Eltern eines betroffenen Kindes sollten Sie auf eine mögliche Anaphylaxie hinweisen. Vereinbaren Sie mit diesen ggf. was im Notfall zu tun ist, und halten Sie dies im Notfallplan schriftlich fest.
Ausgelöst werden kann eine solche durch Insektengift, Medikamente und eine ganze Reihe von Lebensmitteln, wie z. B. Kuhmilch, Hühnerei, Erdnüsse, Haselnüsse, Kiwi oder Sesam. Auch Bestandteile von Lebensmitteln, wie Zucker, Fett, Laktose, Fructose, Gluten oder Konservierungsstoffe, können gefährlich sein, falls Ihr Schüler unter einer entsprechenden Allergie leidet.
Wenn Sie die Symptome eines angehenden anaphylaktischen Schocks richtig deuten, können Sie gemäß dem Notfallplan reagieren:
Sie sollten stets wissen, wo Ihr hochgradig allergischer Schüler das Notfallmedikament (Tropfen, Spray oder Auto-Injektor) aufbewahrt. Sprechen Sie mit den Eltern genauestens ab, bei welchen Symptomen welches Medikament eingesetzt werden soll und wozu im Detail Sie berechtigt bzw. angehalten sind. Verschriften Sie dies, und lassen Sie die Eltern unterschreiben.
Keine Angst, der Auto-Injektor zur Gabe von Adrenalin ist für den Gebrauch durch einen Laien konzipiert – Sie können da nicht viel falsch machen. Da es sich allerdings um eine Einmaldosis handelt, sollten Sie sich bereits im Vorfeld mit dem Gebrauch auseinandersetzen.
Praxis-Tipp: Der Deutsche Allergie- und Asthmabund hat ein Anaphylaxie-Paket u. a. für Lehrer entwickelt, das alle wichtigen Informationen sowie Plakate und Sicherheitshinweise enthält: http://www.daab.de/
Fazit
Sie sollten über die Allergien Ihrer Schüler informiert sein und bei hochgradig allergischen Kindern auch einen Notfallplan zu Hand haben.
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