Ein Kind, das unter dem Usher-Syndrom leidet, ist hörsehbehindert. Anders als bei anderen Schülern mit Hörbehinderung kann das Auge das Defizit nicht (dauerhaft) ausgleichen.
Lesen Sie in diesem Artikel, was Sie als Lehrkraft tun können, damit Ihr Schüler Zugang zu den Unterrichtsinhalten findet, und wie Sie die bestmöglichen Lernbedingungen schaffen.
Wenn ein Schüler unter der genetischen Störung „Usher-Syndrom“ leidet, wird er in der Regel taub oder schwerhörig geboren. Doch er verliert außerdem im Teenageralter sein Sehvermögen.
Die Kombination von beiden Behinderungen macht es für Ihren Schüler besonders schwer, dem Unterricht zu folgen. Berücksichtigen Sie die offensichtlichen und verdeckten Problemfelder dieser Beeinträchtigung, wie z. B. die Lichtempfindlichkeit des Kindes.
Es gibt verschiedene Formen dieser genetischen Störung. Je nachdem, von welchem Typ Ihr Schüler betroffen ist, hat dies unmittelbare Auswirkungen auf die vorhandenen Ressourcen, auf die Sie bei der Förderung zurückgreifen können.
Ihr Schüler wurde schwerhörig oder gehörlos geboren.
Vielleicht leidet er bereits unter Nachtblindheit und Tunnelsicht. Dies sind
die ersten Anzeichen dafür, dass er sein Sehvermögen zunehmend verliert. Im
Teenageralter wird er allmählich erblinden.
Ihr Schüler trägt ein Hörgerät, um das Restgehör zu
unterstützen, mit dem er geboren wurde. Eine wichtige Ressource des Kindes ist,
dass es hörend aufwächst. Sein Sehvermögen entwickelt sich vermutlich wie bei
Usher-Typ 1.
In der Schule werden Sie mit großer Wahrscheinlichkeit nicht
mit dem 3. Typ konfrontiert. Betroffene können im Kindes- und Jugendalter hören
und sehen. Erst in der 2. Lebenshälfte verschlechtern sich Hör- und
Sehvermögen.
Für Sie als Lehrkraft ist es wichtig, im engen Austausch mit
den Eltern des Kindes und nach Möglichkeit auch den Therapeuten zu stehen.
Informieren Sie sich regelmäßig darüber, in welchem Maß welche
Sinneswahrnehmung des Schülers funktionsfähig ist.
Ihre Unterrichtsgestaltung sollte auf den vorhandenen Fähigkeiten aufbauen. Kann das Kind noch hören, sollten Sie auch auditive Medien einsetzen. Greifen Sie ggf. zu unterstützter Kommunikation, wie z. B. durch technische Hilfsmittel (http://www. gesellschaft-uk.de/).
Passen Sie Texte an das Sehvermögen des Schülers an: Vergrößern Sie den Zeilenabstand und die Schriftgröße. Arbeiten Sie von Beginn an viel mit taktilen, also fühlbaren Medien (z. B. http://www. blista.de), sodass die Wahrnehmung Ihres Schülers gefördert wird. Die beeinträchtigten Sinnesorgane finden so Entlastung. Auch die Brailleschrift sollte bereits vor der Erblindung Schritt für Schritt erlernt werden.
Das Gesichtsfeld Ihres Schülers wird zunehmend kleiner. Das
heißt:
Auch wenn er im Zentrum noch gut sieht und z. B. einen Text hervorragend lesen kann, nimmt er Gegenstände am Rand des Sichtfelds zunehmend weniger wahr. Gestalten Sie das Klassenzimmer so, dass Ihr Schüler bei wenig Sehvermögen nicht zu viele Hindernisse vorfindet.
Regale sollten an den Wänden stehen und nicht als Raumteiler eingesetzt werden. Verzichten Sie z. B. auch auf einen Teppich vor der Tafel, über dessen Kante Ihr Schüler leicht stolpern kann. Suchen Sie ihm einen Sitzplatz aus, an dem es hell und die Akustik gut ist. Diese Plätze befinden sich meist in der 2. und 3. Reihe des Klassenzimmers.
Mein Tipp: Für einen Schüler mit Usher-Syndrom kann ein zu
heller Platz (direkt am Fenster) allerdings kontraproduktiv sein, denn häufig
sind diese Kinder stark lichtempfindlich. Ich empfehle Ihnen in diesem Fall,
einen Platz zu wählen, bei dem Ihr Schüler mit dem Rücken zum Fenster sitzt.
Das Usher-Syndrom ist eine große Herausforderung für Ihren
Schüler, aber auch für Ihre Unterrichtsgestaltung. Nutzen Sie die vorhandenen
Ressourcen und setzen Sie vermehrt auf taktile Wahrnehmung.
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