Zielvereinbarungen können und sollen motivieren

31.10.2011
Ihre Kollegen brauchen Ihre Unterstützung, um selbst gesteckte Karriereziele zu erreichen. Ihre Aufgabe ist es, in Form von Zielvereinbarungsgesprächen diese Ziele einerseits mit denen der Schule abzustimmen und andererseits Ihre Kollegen bei der Umsetzung zu begleiten.

Ein Ziel ist gut formuliert, wenn es

  • attraktiv ist: Lassen Sie den Mitarbeiter genau formulieren, was er gewinnt, wenn das Ziel erreicht ist. Ziele sollen wie ein Magnet wirken: Die positive Wirkung des Ziels zieht die Person automatisch an. Dazu muss sie oder er sich die Auswirkungen so lebendig wie möglich ausmalen;
  • realistisch ist: Ziele müssen so gesteckt sein, dass sie wirklich im vorgegebenen Zeitraum umgesetzt werden können. Nur wenn der Lehrer auch glaubt, dass die Ziele umsetzbar sind, wirken sie motivierend. Achten Sie darauf, dass nur Ziele gesteckt werden, die nicht von Dritten abhängen.
  • konkret ist: Woran messen Sie, ob ein Ziel erreicht ist? "Schüler mehr motivieren" lässt sich schlecht messen. Besser: "Ich will die aktive Beteiligung der Stillen stärken, so dass sie sich wenigstens 1-mal pro Stunde von allein melden";
  • terminiert ist: Lassen Sie Meilensteine festlegen auf dem Weg zum Ziel. So können Sie beide über das Jahr hinweg prüfen, ob die Maßnahmen erfolgreich sind oder ob Sie gemeinsam eine kleine Kurskorrektur vornehmen müssen;
  • schriftlich festgehalten ist: Machen Sie die Vereinbarungen verbindlich. Halten Sie die Ergebnisse des Zielvereinbarungsgesprächs in einem Kurzprotokoll fest. Fragen Sie den Mitarbeiter, ob das Protokoll seine Vorstellungen wiedergibt. Gegebenenfalls muss er Teile ergänzen oder streichen.

1. Schritt: Schaffen Sie eine vertrauensvolle Atmosphäre

Kollegen, die Zielvereinbarungen nicht kennen, glauben vielleicht zunächst, dass ein weiteres Kontrollinstrument geschaffen werden soll. Begegnen Sie diesem Misstrauen, indem Sie auf die gemeinsame Arbeit zurückschauen. Erinnern Sie an vergangene Begegnungen und an erreichte Ziele.

2. Schritt: Den Zweck der Zielvereinbarungen erläutern

Machen Sie deutlich, dass festgelegte Ziele wie grobe Orientierungspunkte im Alltag sind. Nicht alles kann so schnell erreicht werden, wie es geplant ist. Aber viele Wege sind leichter, wenn das Ziel vor Augen steht. Zielvereinbarungen erleichtern es Ihnen und den Kollegen, den Erfolg schwarz auf weiß zu sehen.

3. Schritt: Den eigenen Standort bestimmen lassen

Natürlich kennen Sie Ihre "Pappenheimer". In den meisten Gesprächen könnten Sie auf Anhieb sagen, was zurzeit nicht so gut läuft und woran der Kollege arbeiten sollte. Aber damit motivieren Sie den Kollegen nicht. Hier hat also der Gesprächspartner das erste Wort. Was hat sich seit dem letzten Gespräch verändert? Was macht jetzt mehr Spaß? Wo steckt Verbesserungspotenzial? Was müsste der Kollege können, damit persönliche Ärgernisse gemindert werden und Erfolgserlebnisse häufiger auftreten? 

4. Schritt: Gemeinsam Ziele und Proritäten festlegen

Aus dieser "Standort-Bestimmung" ergeben sich von allein die Ziele, denn Ihre Kollegen wollen das ausbauen, was ihnen Freude gemacht hat, und ändern, was sie ärgert. Achten Sie darauf, dass sie konkret formuliert werden. Lassen Sie die Ziele in eine klare Reihenfolge bringen: Alle Ziele werden einzeln auf einer Karte notiert. Beginnen Sie mit 2 beliebigen Karten.

Fragen Sie den Kollegen: "Wenn Sie nur eins der beiden Ziele verwirklichen könnten, welches würden Sie wählen?" Legen Sie das gewählte Ziel nach oben. Vergleichen Sie nun die 3. Karte einzeln mit den ersten beiden. Legen Sie jeweils das wichtigere Ziel nach oben. Fahren Sie fort mit den verbleibenden Zielen. Machen Sie außerdem klar, welche der Ziele für die Schule am wichtigsten sind.

5. Schritt: Maßnahmen und Termine planen

Vereinbaren Sie Meilensteine, die auf dem Weg zum Ziel erreicht werden müssen. Zeigen Sie, dass es auch andere Kollegen betrifft, wie erfolgreich diese Meilensteine erreicht werden; damit motivieren Sie zusätzlich. Halten Sie gemeinsam in einem Jahresplaner fest, wann Sie sich über Teilerfolge unterhalten wollen.

6. Schritt: An den Gewinn erinnern

Auch die besten Ziele gehen im Alltag manchmal unter. Ihre Kollegen brauchen hin und wieder eine kleine Erinnerung an die festgesetzten Termine. Abweichungen sind erlaubt. Aber prüfen Sie, ob das Ziel auch weiterhin ernsthaft verfolgt wird. Erinnern Sie an den Gewinn.

Weisen Sie auf Teilerfolge hin. Sollten in einzelnen Fällen keine Fortschritte erzielt werden, vereinbaren Sie ein Gespräch, um den Kollegen zu beraten. Finden Sie gemeinsam neue Wege auf den Gipfel. Als Schulleiter sind Sie der Trainer. Laufen müssen die Kollegen allein.


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